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 Celina Incendii

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Shadow_von_Panke
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BeitragThema: Celina Incendii   Celina Incendii Icon_minitimeSo Mai 22, 2011 8:08 pm

Verlust

Geräusche von brechenden Ästen, im schnellen Takt stampfende Schritten und laut schreiende Männerstimmen schallen durch den Wald. Die sonst so bedächtlige Ruhe der Nacht wird gestört. Eine Gestalt hastet laut schnaufend, um Atem ringend durch das Unterholz. Ihr Gesicht ist zerkratzt von den peitschenden Ästen der Sträucher, die auf der Flucht ihr entgegenschlagen. Die Kleidung ist zerfetzt und von Blut durchtränkt. Ein gehetztes Tier in Todesangst. Verzweifelt blicken die Augen sich um. Suchend nach einen Weg, einen Weg in die Freiheit, doch die Verfolger kommen immer näher. Einer ihrer Peiniger ist nur noch wenige Schritte entfernt, setzt zum Sprung an um sie umzuwerfen. Gewarnt durch die stampfenden Schritte, wendet sie sich und zieht dabei ihren Dolch aus dem Gürtel. Das Gewicht des jungen Mannes wirft beide zu Boden, die Klinge des Dolches dringt ohne Widerstand in seinen Brustkorb. Das weißes Hemd saugt das Blut auf, welches aus dem Körper sprudelt. Seine Lippen liegen ihren Lippen nahe. Heiße Tränen fließen aus Celinas Augen. Ein schriller Schrei entweicht ihrem Mund. Ihr ganzer Körper zittert als sie ihn erkennt. Es ist nicht lange her, da haben diese Lippen sie noch zärtlich geküsst. Er war ihr vor nicht langer Zeit noch so nahe, wie kein anderer. Liebesschwüre und fröhliches Lachen ließen ihr Herz in seiner Gegenwart schneller schlagen. Doch seitdem der Wanderpriester in ihrem Dorf weilte, änderte sich alles schlagartig.

Die jungen Männer warfen ihr begehrliche Blicke zu, wenn sie fröhlich durch das Dorf lief um Wasser vom Dorfbrunnen zu holen. Den Geschmack ihrer vollen Lippen wollte so mancher Bursche kosten. Auch der Priester, der vor einigen Zehntagen in ihrem Dorf erschien. Lachend, ohne sich weiter Gedanken zu machen, wies sie ihn ab. Ihr Herz gehörte dem Nachbarsjunge Gael und nur ihm allein. Sie legte dem Priester ihre Hand auf den Unterarm und sprach mit süßlicher Stimme "Vielleicht in einem anderen Leben". Der Priester zog seinen Arm weg, als hätte sie eine ansteckende Seuche und funkelte sie mit giftigem Blick an. Seit jenem Tage, braute sich eine Unmut Celina gegenüber im Dorfe zusammen. Der Priester hetzte die Dorfbewohner gegen sie auf. Jedes Pech oder Unglück welches geschah, schrieb man ihr zu, das totgeborene Kalb, den zerbrochenen Krug. Doch der Brand der gemeinschaftlichen Scheune war der Auslöser für die Hetzjagd. Der aufgebrachte Mob zog vor dem Haus in dem sie wohnte. Wütende Männer holten sie an den Haaren gezogen aus dem Haus, trieben Celina mit Schläge und Tritte zum Dorfplatz. Doch einen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte sie aus um in den Wald zu flüchten, der Schutz der Dunkelheit gab ihr einen gewissen Vorsprung.

Die Arme und Beine schmerzten von den Schlägen der aufgebrachten Bauern. Die Haut brannte von den unzähligen Wunden und Kratzern, verursacht durch Äste und Zweige auf der Flucht. Der größte Schmerz jedoch zerrte an ihrer Seele. Sie wurde von denen verraten, welche sie am meisten liebte und vertraute. Mit ganzer Kraft stieß sie den toten Leib ihres Geliebten von sich. Stand auf und rannte um ihr Leben.

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